Guet und Espenhof

Zürich

Die offene Bauweise mit kräftigen Zeilenbauten ist typisch für Albisrieden. Durch die  viergeschossigen Bauten gelingt ein Anknüpfen an die bestehende Struktur bei gleichzeitiger baulicher Verdichtung.

1/9

Die zwei Grundstücke werden durch ein Ensemble aus drei unterschiedlichen, aber in ihrem Habitus verwandten Häusern besetzt.

2/9

Im Areal Guet wird ein siedlungsinterner Hofraum angedeutet aber nicht gänzlich abgeschlossen.

3/9

Den Perimeter Espenhof besetzt eine mehrflüglige Gebäudefigur, die als Solitär raumbildend wirkt.

4/9

Es gilt die bestehenden Qualitäten zu erhalten und zugleich einen Prozess anzustossen, der einen intensiveren Bezug der Bewohnenden zu ihrem Lebensumfeld mit eigenen Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet.

5/9

Das Streifenmuster der Scheiben zum Hofraum des Areals Guet überspielt die Fügung der Holzverkleidung und homogenisiert so die Wandflächen als abstrakten Hintergrund für die atmosphärisch intensive Freiraumgestaltung.

6/9

Die 4.5 Zimmer eco Wohnungen werden um einen eingezogenen privaten Aussenraum entwickelt. 

7/9

Sie orientieren sich auf diese Weise auch zu sich selbst und schaffen so eine intime Welt, ohne dabei den Kontakt zum kollektiven Siedlungsraum zu verlieren.

8/9

Bei Änderungen der Lebenskonstellation lässt sich bei der 4.5 Zimmer Wohnung zusätzlich ein Raum ohne weiteres (auch kurzfristig) abtrennen und damit individuell nutzen.

9/9

Albisrieder Häuser

Die offene Bauweise mit kräftigen Zeilenbauten ist typisch für Albisrieden. Durch die Regelbauweise mit nur viergeschossigen Bauten gelingt ein Anknüpfen an die bestehende Struktur bei gleichzeitiger baulicher Verdichtung.  Zwar werden die bestehenden Zeilen von Karl Egender ersetzt, die neuen Häuser zollen ihnen aber in ihrer Ausrichtung und ihrem Ausdruck weiterhin Respekt. Es wird ein siedlungsinterner Hofraum angedeutet aber nicht gänzlich abgeschlossen. Den Perimeter Espenhof besetzt eine mehrflüglige Gebäudefigur, die als Solitär raumbildend wirkt.
 
Lebensumfeldgestaltung
 
Albisrieden ist geprägt von fliessenden Grünräumen mit landschaftlichen Wegebeziehungen wie dem Triemlifussweg oder dem Espenhofweg, sowie grossen übergeordneten Freiräumen wie der Stadtgärtnerei, dem Friedhof Sihlfeld oder den Sport- und Freizeitanlagen. Zwar sind die Freiräume heute sehr durchlässig und ein Spaziergang durch Albisrieden sehr vielfältig, die Aneignungsfähigkeit dieser Räume durch die Bewohnenden ist vielerorts jedoch nicht gegeben. Zu oft dominieren noch anonyme, wenig diverse Grünräume. Im Rahmen einer baulichen Verdichtung gilt es nun die bestehenden Qualitäten zu erhalten und zugleich einen Prozess anzustossen, der für die Zukunft einen intensiveren Bezug der Bewohnenden zu ihrem Lebensumfeld mit eigenen Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet.
 
Struktur und Mitbestimmung
 
Die zwei Hauszeilen der Siedlung Guet besitzen ein vielfältiges Angebot nicht allein der Wohnungsgrösse, sondern auch an räumlichen Qualitäten der einzelnen Einheiten und wahren dabei eine Offenheit für die individuelle Inbeschlagnahme.
Innerhalb der Einheiten werden Situationen entworfen, die aus dem Kontext heraus eine grosse Wohnqualität aufweisen und durch einen differenzierten Umgang mit privaten Aussenräumen und der Fassade einen räumlichen Reichtum versprechen. Die grösseren Wohnungen werden um einen eingezogenen privaten Aussenraum entwickelt. Sie orientieren sich auf diese Weise auch zu sich selbst und schaffen so eine intime Welt, ohne dabei den Kontakt zum kollektiven Siedlungsraum zu verlieren.
Durch die Umwandelbarkeit der Wohnungen in «eco»-Typen können die Bewohnenden Einfluss auf die räumliche Struktur ihres Zuhauses nehmen: In der üblichen Belegung (Zimmerzahl -1) besteht ein grosszügiges Raumgefüge, das sich durch Möblierung zonieren und aneignen lässt. Bei Änderungen der Lebenskonstellation lässt sich zusätzlich ein Raum ohne weiteres (auch kurzfristig) abtrennen und damit individuell nutzen. Diese niederschwellige Flexibilität ohne Umbau eröffnet den Bewohnenden die Gelegenheit, ihr Zuhause immer wieder neu an ihre Bedürfnisse anpassen zu können und sich so über einen längeren Zeitraum einzunisten. Die Architektur muss dafür nicht eigenschaftslos sein –im Gegenteil: Erst durch Ansätze und Anreize persönlicher Interpretation wird die Grundlage für eine Aneignung und Identifikation mit dem Wohnumfeld geschaffen. 

 

Projektwettbewerb Ersatzneubau Siedlung Guet und Espenhof - Zürich Albisrieden 2021
2. Rang/2.Preis
 
Bauherrschaft: GBL  - Gemeinnützige Baugenossenschaft Limmattal
 
Team:
Donet Schäfer Reimer Architekten
USUS Landschaftsarchitektur
Waldhauser + Hermann AG
Timbatec Holzbauingenieure Schweiz