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St. Gallen

Welch erster Eindruck am Morgen: Ein Bus fährt die Rampe hinauf in die Werkstatt, der Paternoster manövriert Ersatzteile, die Kollegen lachen im informellen Gespräch. Das aufragende Atrium ist Raum für Kommunikation, Versorgung, Repräsentation, ist Lichtfänger und Bewegungsraum für Mensch und Maschine.

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Das hybride Programm wird wie folgt gestapelt: Die Werkstätten und Lager der Stadtwerke besetzen den Sockel des Gebäudes; Das Parking erstreckt sich vom zweiten Untergeschoss bis ins Erdgeschoss. Die Werkstätten der VBSG befinden sich im Piano Nobile. Den Gebäudeabschluss bilden die Büros aller Organisationseinheiten.

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Durch die Auskragung entstehen tiefliegende überdachte Eingangsbereiche umringt von Grün als Begegnungszone mit einer gewissen Theatralik: Unter der gedrungenen Lichtdecke der schwebenden Werkstatt hindurch gelangt man zu den Eingängen an den Stirnfassaden.

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Das Werkstatt-Geschoss der VBSG bildet ein piano nobile aus, das durch die auf Stempelanlagen schwebenden Busse noch überzeichnet wird.

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Busse, die in die Werkstatt müssen, gelangen über die Rampe im Atrium ins zweite Obergeschoss.

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Die Gebäudestruktur entwickelt sich von einer Betonstruktur in den Untergeschossen, über einen Stahl-Beton Hybrid, zu einer reinen Stahlstruktur in den Bürogeschossen. Die Leichtigkeit der Struktur kommt auch den Arbeitsplätzen der Werkstätten zugute.

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Das Atrium als Schaltzentrale ermöglicht ein «Entleeren» der übrigen, unterschiedlich hohen Raumcluster und ein flexibles Nach- und Umrüsten von Installationen und Einrichtungen.

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In den Bürogeschossen bündelt das Atrium die übergeordneten Bewegungsbereiche und Nebennutzungen und trennt Hauptverkehrswege konsequent von ruhigen Einzel- und Gruppenarbeitsplätzen.

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Der Gebäudesockel mit den Werkstätten der St. Galler Stadtwerke verschleift sich als massive, relieffierte Betonskulptur mit dem Terrain und wird nach und nach durch Vegetation besiedelt.

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Das zweite Untergeschoss beherbergt die Lagerbereiche der Stadtwerke und einen weiteren Bereich für Bus-Parking.

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Motor für den Takt der Stadt

Ohne die Mitarbeitenden der Direktion Technische Betriebe käme der Takt von St. Gallen zum Erliegen. Wie ein Uhrwerk treiben sie den Rhythmus an und befördern urbanes Leben. Und doch erscheint ihre organisatorische Ganzheit verborgen im Grund, in Depots, in dezentralen Werkstätten und Verwaltungsräumen. Mehr und mehr rücken jedoch Fragen der Mobilität, der Energieversorgung unserer Städte und Recycling in den Fokus. Ist es vermessen zu fragen, wie ein Haus beschaffen sein muss, um nicht nur Hülle, sondern Motor für eine positive Entwicklung zu sein?

Das grosse Potenzial des Betriebsgebäudes DTB liegt darin, unterschiedliche Formen menschlicher Arbeit gleichberechtigt räumlich zu vernetzen. Während sich die Geschossebenen des hybriden Grossbausteins als flexible Raumstruktur an die Bedürfnisse spezialisierter Arbeitsformen anpassen lassen, dient das zentrale Atrium als Ankerraum und wirkt auf die Organisation ebenso ein wie auf Einzelne. Es ist Ankunftsort beim Dienstantritt und verkörpert Ganzheitlichkeit als übergeordneten Anspruch. In der dynamischen Bewegung von Menschen, Maschinen und Gütern transportiert das Atrium die Faszination für die Zusammenhänge und Komplexität produktiver Arbeit.

Wollen wir unsere Mobilität und Energieversorgung lieber heute als morgen postfossil organisieren bedarf es zudem pionierhafter Bilder. Der öffentliche Verkehr kann dabei in besonderem Masse Ausstrahlung entfalten. Gelingt es Fahrzeuge so «sauber» zu betreiben, dass sie auch im Inneren mehrfachgenutzter Gebäude Akzeptanz finden?

 

Betriebsgebäude Direktion Technische Betriebe St.Gallen

selektiver Projektwettbewerb, 2019-2020, St.Gallen

Auftraggeberin: Stadt St.Gallen, vertreten durch das Hochbauamt

Team:

Donet Schäfer Reimer Architekten

Dr. Lüchinger+Meyer Bauingenieure

agiplan Logistik Berater & Planer

Enz & Partner Ingenieurbüro für Verkehrswesen

Carolin Riede Landschaftsarchitektin

Makiol Wiederkehr AG

Waldhauser + Herrmann

Durable Planung und Beratung

HSSP